UWE MOLLENKOPF Es habe nach der Bewilligung
der Bauvoranfrage im Herbst "intensive Diskussionen" gegeben,
berichtete der Leiter des Stadtplanungsamtes, Julius Mihm, am Donnerstag
im Bauausschuss. Es ging darum, bei den Erweiterungsplänen nach verträglichen
Lösungen zu suchen. Immerhin werden durch das Bauvorhaben rund 50 Prozent
der Fläche im Block westlich der Gartenstraße neu geprägt. Die Sparkasse
braucht dort Büroflächen in einer Größenordnung von 13 000 Quadratmetern.
Mit dem Ergebnis ist Mihm höchst zufrieden. Man habe die verschiedensten
Interessen unter einen Hut gebracht. Auch Baubürgermeister Hans Schmid sprach
von einem "entscheidenden Schritt nach vorne", einem Kompromiss
als Ergebnis eines "Gebens und Nehmens". So soll jetzt das denkmalgeschützte
Gebäude in der Blumenstraße 5/7, das die Bank ursprünglich abreißen wollte,
erhalten bleiben und zu Wohnzwecken genutzt werden. Dafür soll der Bereich
östlich der Gartenstraße, in dem sich jetzt schon das Kreissparkassen-Hauptgebäude
befindet, komplett als Dienstleistungsblock genutzt werden. Wie Architekt
Heinz Georg Lutz vom Stuttgarter Büro Belz, Lutz, Guggenberger (KBK) weiter
erläuterte, sollen die Gebäude entlang der Blumenstraße nur dreigeschossig
ausfallen. Bei den letzten Beratungen hatten sich die Stadträte dafür eingesetzt,
auf die Bewohner auf der anderen Straßenseite Rücksicht zu nehmen. Als Ausgleich
will die Sparkasse dafür die Eckgebäude viergeschossig bauen. Unter dem
Strich bleibt man bei der Vorgabe von drei Geschossen plus Dachgeschoss.
Zweigeschossige Tiefgarage Ansonsten, so Lutz, gelte weiter das Grundkonzept
vom Herbst. Er betonte, dass sich die Gebäude durch ihre "Kleingliedrigkeit"
in die städtebauliche Struktur einfügen würden. Im Inneren des Blocks sind
gläserene Baukörper vorgesehen. Ein Steg schafft die Verbindung zwischen
allen Gebäudeteilen. Auf Nachfrage aus dem Gremium erklärte er, dass als
Dachform das Flachdach am geeignetsten sei für die Büros. Durch Dachbegrünung
ergebe sich dadurch auch ein ökologischer Effekt. Die Pläne sehen außerdem
eine zweigeschossige Tiefgarage mit 270 bis 280 Stellplätzen vor. Die Einfahrt
soll in der Uhland-, die Ausfahrt in der Gartenstraße sein. Wie Architekt
Lutz anhand von Bildern deutlich machte, hat das Büro KBK viel Erfahrung
mit großen Projekten, bei denen es um die Verbindung von Alt und Neu ging.
So zählen die Telekomzentrale in Bonn und die deutsche Botschaft in Peking
ebenso zu seinen Projekten wie die Breuninger-Kuppel in Stuttgart. Der Projektleiter,
kündigte Lutz an, werde der gleiche sein wie der für das Bietigheimer Schloss
zuständige. Der weitere Zeitplan sieht vor, dass im Frühjahr der Gemeinderat
über die Aufstellung eines Bebauungsplans beschließt. Im Juli will der Verwaltungsrat
der Kreissparkasse eine Grundsatzentscheidung über die Realisierung des
Erweiterungsvorhabens treffen, um dann Ende 2003 das Baugesuch einzureichen.
Es wird mit einer Bauzeit von zwei Jahren gerechnet.
Bild: Der überarbeitete Erweiterungsplan
der Kreissparkasse in Ludwigsburg im Computermodell.
( Ludwigsburg, 22.02.2003 )
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