BAUVORHABEN / Kreissparkasse konkretisiert Erweiterungspläne in Ludwigsburg

Rücksicht auf den Denkmalschutz

Gebäude Blumenstraße 5/7 bleibt erhalten - Baubügermeister zufrieden mit Kompromiss - Baugesuch Ende 2003

LUDWIGSBURG. Die Kreissparkasse hat ihr Erweiterungsvorhaben im rückwärtigen Bereich ihres Hauptgebäudes am Schillerplatz weiter konkretisiert. Interessen des Denkmalschutzes und der Anwohner werden nun stärker berücksichtigt.
Bild 1119174 UWE MOLLENKOPF Es habe nach der Bewilligung der Bauvoranfrage im Herbst "intensive Diskussionen" gegeben, berichtete der Leiter des Stadtplanungsamtes, Julius Mihm, am Donnerstag im Bauausschuss. Es ging darum, bei den Erweiterungsplänen nach verträglichen Lösungen zu suchen. Immerhin werden durch das Bauvorhaben rund 50 Prozent der Fläche im Block westlich der Gartenstraße neu geprägt. Die Sparkasse braucht dort Büroflächen in einer Größenordnung von 13 000 Quadratmetern. Mit dem Ergebnis ist Mihm höchst zufrieden. Man habe die verschiedensten Interessen unter einen Hut gebracht. Auch Baubürgermeister Hans Schmid sprach von einem "entscheidenden Schritt nach vorne", einem Kompromiss als Ergebnis eines "Gebens und Nehmens". So soll jetzt das denkmalgeschützte Gebäude in der Blumenstraße 5/7, das die Bank ursprünglich abreißen wollte, erhalten bleiben und zu Wohnzwecken genutzt werden. Dafür soll der Bereich östlich der Gartenstraße, in dem sich jetzt schon das Kreissparkassen-Hauptgebäude befindet, komplett als Dienstleistungsblock genutzt werden. Wie Architekt Heinz Georg Lutz vom Stuttgarter Büro Belz, Lutz, Guggenberger (KBK) weiter erläuterte, sollen die Gebäude entlang der Blumenstraße nur dreigeschossig ausfallen. Bei den letzten Beratungen hatten sich die Stadträte dafür eingesetzt, auf die Bewohner auf der anderen Straßenseite Rücksicht zu nehmen. Als Ausgleich will die Sparkasse dafür die Eckgebäude viergeschossig bauen. Unter dem Strich bleibt man bei der Vorgabe von drei Geschossen plus Dachgeschoss. Zweigeschossige Tiefgarage Ansonsten, so Lutz, gelte weiter das Grundkonzept vom Herbst. Er betonte, dass sich die Gebäude durch ihre "Kleingliedrigkeit" in die städtebauliche Struktur einfügen würden. Im Inneren des Blocks sind gläserene Baukörper vorgesehen. Ein Steg schafft die Verbindung zwischen allen Gebäudeteilen. Auf Nachfrage aus dem Gremium erklärte er, dass als Dachform das Flachdach am geeignetsten sei für die Büros. Durch Dachbegrünung ergebe sich dadurch auch ein ökologischer Effekt. Die Pläne sehen außerdem eine zweigeschossige Tiefgarage mit 270 bis 280 Stellplätzen vor. Die Einfahrt soll in der Uhland-, die Ausfahrt in der Gartenstraße sein. Wie Architekt Lutz anhand von Bildern deutlich machte, hat das Büro KBK viel Erfahrung mit großen Projekten, bei denen es um die Verbindung von Alt und Neu ging. So zählen die Telekomzentrale in Bonn und die deutsche Botschaft in Peking ebenso zu seinen Projekten wie die Breuninger-Kuppel in Stuttgart. Der Projektleiter, kündigte Lutz an, werde der gleiche sein wie der für das Bietigheimer Schloss zuständige. Der weitere Zeitplan sieht vor, dass im Frühjahr der Gemeinderat über die Aufstellung eines Bebauungsplans beschließt. Im Juli will der Verwaltungsrat der Kreissparkasse eine Grundsatzentscheidung über die Realisierung des Erweiterungsvorhabens treffen, um dann Ende 2003 das Baugesuch einzureichen. Es wird mit einer Bauzeit von zwei Jahren gerechnet.

Bild: Der überarbeitete Erweiterungsplan der Kreissparkasse in Ludwigsburg im Computermodell.

( Ludwigsburg, 22.02.2003 )